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Ebbo: unkompliziert, ungewöhnlich. Kurzform von Namen, die fast vergessen sind, wie etwa Eberfried, Eberwin. Vor allem im hohen Norden bekannt. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Eber. Auch: Ebo, Eppo.

Ebel: weitgehend unbekannt. Niederdeutsche Variante von —> Abel. Aus dem Hebräischen. Bedeutung: Hauch. Weitere Form: Ebeling.

Eberhard, Eberhart: aus der Mode gekommen. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Eber, hart. 20./21. Jh.: Der Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter gilt als einer der Pioniere der psychoanalytischen Familienforschung und -therapie und hat viele zum Nachdenken über Lebensformen und Lebenskrisen gebracht. War eine der Leitfiguren der deutschen Friedensbewegung. In Italien: Everardo; in den Niederlanden: Everhart; in Frankreich: Evraud. Abkürzungen: Ebbo, Ebi, Ebo, Eppo, Hartl, Jorit, Jorrit.

Eckart, Eckard. Auch Eckhart, Eckhard: traditionell, fern jeden Zeitgeistes. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Schwertspitze, hart. 13./14. Jh.: Von damals bis heute wird Meister Eckhard als gescheiter Denker, berühmter Ordensmann und Kirchenkritiker bewundert. Wurde von der Inquisition verfolgt. 20./21. Jh.: Eckart Witzigmann, Koch aller Köche, war unter anderem Schüler des »Kochpapstes« Paul Bocuse. Hat der Nouvelle Cuisine in Deutschland zum Durchbruch ver-holfen. Varianten des Namens: Eckehart, Eckehard, Eckert. In Friesland: Edsardt, Edsart, Edsert, Eggert. Abkürzungen: Ecco, Ecki, Ecko, Eeke, Eeko, Egge, Eggo, Eke, Ekke, Eko, Hartl.

Eckbert. Auch Egbert: traditionell. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Schneide, glänzend. Eine Variante: Eckbrecht. Abkürzungen: Bert, Brecht, Ecki.

Eden: neueren Datums, noch ziemlich unbekannt. Aus England. Bezieht sich auf das Paradies: den Garten Eden.

Edgar: zeitlos, längst international. Aus dem Altenglischen. Bedeutung: Besitz, Speer. 19./20. Jh.: Der impressionistische Maler Edgar Degas schuf herrliche Bilder. Wer kennt seine Tänzerinnen nicht? Als er erblindete, gab er seine künstlerische Tätigkeit nicht auf, sondern machte erfolgreich als Bildhauer weiter. In Dänemark: Edger; in Italien: Edgardo. Abkürzungen: Ed, Eddie, Ede, Edo.

Edmond. Auch Edmund: traditionell. Fern jeder Mode. Vor allem in England, Frankreich und den Niederlanden bekannt. Bedeutung: Erbgut, Schutz. 10./11. Jh.: Edmundll. war nur kurze Zeit König von England. Verlor gegen seinen Kontrahenten —> Knud den Großen die entscheidende Schlacht und musste sich mit dem Titel »König von Wessex« begnügen. Knud wurde König über das restliche England. 16./17. Jh.: Edmund Halley, Astronom und Mathematiker, bestimmte auf St. Helena die Sterne des südlichen Himmels. Außerdem erforschte er den Monsun, den Erdmagnetismus und hatte noch Zeit, sich mit der Mathematik von Lebensversicherungen zu beschäftigen. 20./21. Jh.: Der neuseeländische Bergsteiger Edmund Hillary wurde als Erstbesteiger des Mount Everest berühmt. In Spanien: Edmundo; in Italien: Edmondo; in Frankreich: Edmond; in Irland: Eamon, Ea-monn. Abkürzungen: Ed, Eddie, Eddy, Ede, Edo, Ehm, Ned.

Eduard: zeitlos, traditionell. Verwandt mit —> Edward. Bedeutung: Besitz, Hüter. 13./14. Jh.: Eduard I., König von England, ein unverdrossener Kämpfer, mächtiger Eroberer und nicht gerade zimperlich, galt als bedeutender Herrscher des Mittelalters. 19./20. Jh.: Eduard VII., König von England, »Bertie« genannt, war in seiner Jugend offen für Vergnügungen aller Art. Er machte unter anderem durch Glücksspiel und unstandesgemäße Liebschaften von sich reden, angeblich hielt ihn seine Mutter Königin Victoria deshalb so lange wie möglich von Regierungsgeschäften fern. Kam erst mit 59 Jahren auf den Thron. Viel braver: Eduard Mörike, Pfarrer, Erzähler und Lyriker. Hat wunderschöne (Biedermeier-) Gedichte hinterlassen wie »Frühling« (»Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte ...«). In Frankreich: Edouard. Abkürzungen: Ado, Dodo, Ed, Eddie, Edik, Edo.

Edward. Auch Edvard: zeitlos. Nie wirklich in Mode, nie ganz verschwunden. Aus dem Englischen oder Schwedischen. Variante von —> Eduard. Bedeutung: Besitz, Hüter. 19./20. Jh.: Der norwegische Komponist und Dirigent Edvard Grieg kombinierte Elemente der norwegischen Volksmusik mit Elementen der Romantik. Seine Musik wird heute noch gerne gehört. Ebenso berühmt: der norwegische Maler Edvard Münch, einer der bedeutendsten Wegbereiter des Expressionismus. Sein Bild »Der Schrei« ist weltbekannt. 20./21. Jh.: Edward Kennedy, amerikanischer Senator und einflussreicher Politiker der Demokratischen Partei, stand immer im Schatten seiner berühmten älteren Politiker-Brüder John F. und Robert Kennedy. In Frankreich: Edouard; in Spanien: Eduardo, Edo-ardo; in Italien: Odoardo. Abkürzungen: Ed, Eddy, Ned.

Edwin. Auch Edvin: ein angelsächsischer Name. Bedeutung: Besitz, Freund. In Südeuropa: Eduino. Abkürzungen: Ed, Eddy, Edik, Edo, Win, Winn.

Edzard: zeitlos, unabhängig von Trends. Aus dem Norden. Verwandt mit —> Eckhart. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Schwertspitze, hart. 20./21. Jh.: Edzard Ernst, deutschstämmiger Brite, ist der erste Professor für Alternativmedizin in Großbritannien. Abkürzungen: Ede, Edi.

Egbert: kernig. Verwandt mit dem Namen —> Eckbert. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Schneide, glänzend. 9. Jh.: Damals war ein Egbert König von Wessex (England). Abkürzungen: Bert, Egge, Eggo.

Egid, Egidius. Auch Egilo: Klassiker. Verwandt mit —> Ägidius. Aus dem Griechischen. Bedeutung: der Beschützende, der Schildhalter. 17./18. Jh.: Egid Quirin Asam, Bildhauer und Stukkateur, hat zusammen mit seinem Bruder und Mitarbeiter —> Cosmas Damian Asam spätbarocke Schätze hinterlassen wie die Asamkirche in München. In Frankreich: Gilles; in England: Giles; in Italien: Egidio; in Schweden: Ilian; in Dänemark: Gilg, Gils, Jillis. Abkürzungen: Egil, Gil, TO, Tilg. —> Ägid.

Egil, Egilo: attraktiv. Alt, aber nicht altmodisch. Aus dem Althochdeutschen. Hergeleitet von Egilbert, Agilbert. Bedeutung: Schwertspitze, glänzend. Abkürzungen: Gil, Gill.

Egino: klangvoll. Ursprünglich Kurzform von Eginolf. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Schwertspitze, Wolf. 11. Jh.: Egino von Dalby, ein wissenschaftlich interessierter, gebildeter Mann, war erst Bischof im schwedischen Dalby, später von Lund. Abkürzungen: Agi, Ehm, Elger, Gino.

Egmont, Egmond. Auch Egmund: tradionell. Eine neuere Form von Agimund. Bedeutung: Schwertspitze, Schutz. —> Johann Wolfgang von Goethes Trauerspiel »Egmont« handelt vom Freiheitskampf des niederländischen Grafen Egmont gegen die spanische Vorherrschaft. Ein Stoff, der auch —> Ludwig van Beethoven faszinierte und ihn zu seiner berühmten gleichnamigen Schauspielmusik inspirierte. Abkürzungen: Ehm, Elger, Monte, Monti, Monty.

Egon: vor hundert Jahren höchst beliebt. Verwandt mit —> Eginolf. Bedeutung: Schwertspitze, Wolf. 19./20. Jh.: Egon Erwin Kisch, Weltbürger aus Prag, war ein bedeutender Journalist und Schriftsteller. Außerdem: Egon Schiele, expressionistischer Maler aus Österreich. Zählt neben Gustav Klimt und —> Oskar Kokoschka zu den bedeutendsten Künstlern der Wiener Moderne. Seine Bilder erzielen Höchstpreise.

Ehlert. Auch Eiert: schnörkellos. Norddeutsch. Hergeleitet von —> Eilert oder Eilhard. Neuere Form von Agilhard, einem Namen aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Speerspitze, hart. Abkürzungen: Ele, Elger.

Ehm: kurz, knapp. Leicht verständlich. Aus dem Niederdeutschen und Friesischen. Kurzform von Namen wie —> Agilo, Aginolf, Agimund. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung der Silben »Agi«: Schwertspitze.

Eike oder Eiko: niederdeutsche Namen. Kurzformen von Namen mit der Anfangssilbe »Eck« wie —> Eckhard oder »Eg« wie Egilof. Bedeutung: Schwertspitze. 13. Jh.: Eike von Repgow schrieb das erste Rechtsbuch des Mittelalters in deutscher Sprache. Weitere Formen: Aik, Aike, Aiko, Eick, Eyck, Eyk.

Eilard. Auch Eilert: zeitlos. Verwandt mit Agilhard. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Schwertspitze, hart. Abkürzungen: Eilo, Eino, Eno.

Eilbert: heute selten. Hergeleitet von Agilbert. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Schwertspitze, glänzend. 12. Jh.: Eilbertus von Köln war ein Mönch, Goldschmied und Emailmaler. Abkürzungen: Bert, Eibe, Eibo, Eiko, Iko, Liko.

Eilert. Auch Eilard: hergeleitet von Agilhard. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Schwertspitze, hart. Auch: Eilhard. Abkürzungen: Eibe, Eibo, Eiko, Iko, Liko.

Einar: aus dem Nordischen. In Island gefragt. Bedeutung: der allein kämpft. 10. Jh.: In der Färingersaga spielt Einar von den Südinseln eine Rolle, der angeblich von den britischen Inseln gekommen sein soll. In Schweden: Eina.

Eitel: einst in Verbindung mit einem zweiten Namen in der Bedeutung von »nur« gebräuchlich. Der Name war ein beliebter Fürstenname. 15./16. Jh.: Ulrich von Württemberg hieß ursprünglich Eitel Heinrich (»nur« Heinrich). 19./ 20. Jh.: Der zweite Sohn von Kaiser Wilhelm II. hieß Eitel Friedrich, Prinz von Preußen.

Elard, Elart: originell. Im Niederdeutschen gebräuchlich. Verwandt mit Agilhard. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Schwertspitze, hart. —> Ehlert.

Elia, Elias. Auch Elija: sehr geschätzt. Ein biblischer Name. Aus dem Hebräischen. Bedeutung: Gottes Fürsorge. Erinnert an den Propheten Elija oder Elias aus der Bibel, der nach —> Moses als wichtigster Prophet gilt. Wollte die Menschen zu Einsicht und Umkehr bringen. Namenstag: 20. Juli. Im Judentum auch die Verkörperung von Standfestigkeit. 18./19. Jh.: Aron Elias Seligmann erwirtschaftete ein riesiges Vermögen und wurde deshalb vom bayerischen König Max Joseph zum Hoftaktor, also Finanzier des Hofes, gemacht. Es gelang ihm, Bayerns Finanzen und damit die gesamte Regierung zu stabilisieren. Wurde deshalb vom König in den Adelsstand erhoben zum Freiherrn von Eichthal. 19. Jh.: »Elias« heißt auch ein Oratorium von —> Felix Mendelssohn Bartholdy. In Italien: Eliano; in Frankreich: Elie; in Schweden: Elis; in Russland: Ilia, Ilja, Ilija. Abkürzungen: Elis, Ellis, Lias.

Eligius: edel und extravagant. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: auswählen. 19. Jh.: Unter dem Pseudonym Friedrich Halm schrieb der österreichische Dichter und Dramatiker Eligius Franz Josef Freiherr von Münch-Bellinghausen unter anderem das Stück »Griseldis«. Zählte nach Franz Grillparzer zu den beliebtesten österreichischen Bühnenautoren. In Frankreich und England: Eloi; in Spanien: Eloy. Abkürzungen: Eli, Gus, Ligius, Ligus.

Elio: ein angenehmer Dreiklang. In Italien zu Hause. Verwandt mit Aelius, einem schon bei den alten Römern bekannten Vornamen.

Elios: nur wenigen bekannt. Macht neugierig. Aus dem Griechischen. Bezieht sich auf den griechischen Sonnengott Helios, Sohn des Titanen Hyperion. Der Sage nach fährt Helios täglich in einem goldenen Sonnenwagen, von feurigen Rös-sern gezogen, über den Himmel.

Eliot: aus England importiert. Bezieht sich auf einen Familiennamen. Abkürzungen: Elio, Elis.

Elischa: eine Rarität. Aus dem Hebräischen. Bedeutung: Gott hat geholfen. 9. Jh. v. Chr.: Elischa oder Elisäus war ein Prophet, der in der Zeit der Könige Joram, Jehu und Joahas wirkte. Abkürzungen: Eli, Elio, Ilja.

Elko: im Friesischen, Niederdeutschen bekannt. Verwandt mit Elkmar. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: edel.

Elmar. Auch Ellmar: fern jeden Trends. Bezieht sich auf Egilmar oder Adelmar. Namen aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Schwertspitze, berühmt. Andere Deutung: Schwertträger oder der edle Berühmte. 8./9. Jh.: Ein Elmar war im heutigen Belgien einst als Glaubensbringer unterwegs. Namenstag: 28. August. Weitere Formen: Eilmar, Egilmar, Almar, Elmo. In Schweden: Elmer, Elimar. Abkürzungen: El, Elio.

Elof, Eloff: selten. Kommt auch aus dem Nordischen. Bedeutung: alleiniger Erbe. Varianten: Eluf, Elov, Elef.

Elvin oder Elwin: abgeleitet von Alwin, einem Namen aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: edel, Freund. 19. Jh.: Elwin Bruno Christoffel lehrte als Professor in Zürich Mathematik: ein vorbildlicher Lehrer, der seine Schüler zu begeistern wusste. 20./21. Jh.: Elvin Ray Jones war ein amerikanischer Jazz-Musiker, Schlagzeuger, der mit dem John-Coltrane-Quartett berühmt wurde. Dann: Elvin Bishop. Ist als Blues-Rock-Sänger und -Gitarrist bekannt geworden. Spielte unter anderem auch mit Größen wie Eric Clapton, Jimi Hendrix und В. B. King. Abkürzungen: El, Elio.

Elvis: vor allem in England und Amerika gefragt. Verwandt mit —> Elvin und —> Alwin. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: edel, Freund. 20. Jh.: Bekannt geworden durch den amerikanischen Sänger und Schauspieler Elvis Presley. Auch Jüngere wissen mit dem Namen, dem Begriff Rock'n Roll und der damit verbundenen Aufbruchstimmung noch etwas anzufangen. Abkürzungen: El, Vito.

Emanuel oder Emmanuel: klassisch. Ein biblischer Name. Aus dem Hebräischen. Bedeutung: Gott mit uns. 18. Jh.: Carl Philipp Emanuel Bach, zweiter Sohn von —> Johann Sebastian Bach, war zu seiner Zeit einer der berühmtesten Cembalisten. 19. Jh.: Der Franzose Emmanuel Chabrier, Komponist, Pianist und Jurist, war ein bekannter Mann und mit dem großartigen Maler Edouard Manet befreundet, der zwei Portraits von ihm anfertigte. Leider blieben ihm selbst große Erfolge versagt. 20./21. Jh.: Ein Sohn des belgischen Prinzen Phillip und seiner Ehefrau Mathilde heißt Emmanuel. In Italien: Emanuele. Abkürzungen: Emmo, Emo, Manu, Manuel, Mendel, Muck. —> Immanuel.

Emeram. Auch Emmeram: traditionell. Über den Ursprung wird gestritten. 7. Jh.: Zu jener Zeit soll der heilige Emmeram als Bischof von Regensburg und als Wanderprediger gewirkt haben. Namenstag: 22. September. Eine Variante: Emmeran. Abkürzungen: Emmo, Emo, Eno.

Emerich oder Emmerich. Auch Emrich: ein Name, an dem Moden spurlos vorübergegangen sind. Erinnert an einen alten Familiennamen. 19./20. Jh.: Emmerich Kaiman, ungarischer Operettenkomponist, lebte überwiegend in Paris und schrieb etliche Werke. Seine größten Erfolge waren »Die Csärdäsfurstin« und »Gräfin Mariza«. In England: Emmery, Emory; in Frankreich: Emry. Abkürzungen: Ehm, Emmo, Emo, Rieh, Richy, Rick, Ricky, Rik, Riko. —> Imre.

Emil. Auch Emilian: lange fast vergessen, jetzt wieder geschätzt. Abgeleitet von dem lateinischen Namen —> Aemilius. 2. Jh.: Dass der Name schon bei den alten Römern bekannt war, beweist der Emilianusstollen im Saarland, nach seinem Besitzer Emilianus benannt. Schon damals wurde hier Kupferbergbau betrieben. 19./20. Jh.: Emile Zola war und ist als Schriftsteller nicht nur in Frankreich eine Berühmtheit. Er gilt als großer Geist, begabter, wunderbarer Romancier und vorbildlicher Journalist, der für die Freiheit kämpfte. Außerdem: Emil Adolf von Behring, Bakteriologe, Serologe. Seine Forschungen waren Grundlage dafür, dass Krankheiten wie Diphtherie und Tetanus ihren Schrecken verloren. Erhielt als erster den Nobelpreis für Medizin. 20. Jh.: Unvergessen: der große expressionistische Maler Emil Nolde, dessen Bilder vor allem wegen ihrer leuchtenden Farben gefragt sind. Ebenfalls unvergessen und besonders bei Kindern beliebt: der Emil aus dem —> Erich-Kästner-Kinderbuch »Emil und die Detektive«. In Frankreich: Emile, Emilien; in Italien und Spanien: Emilio, Emiliano; in England: Emilian; im Slawischen: Milo, Milko. Abkürzungen: Emmo, Emo.

Endres. Auch Enders: originell. Im Norden bekannter. Der Name verträgt sich mit den meisten Familiennamen gut. Nebenform von —> Andreas. Aus dem Griechischen. Bedeutung: tapfer. Abkürzungen: Dres, Enno, Eno.

Endrik. Auch Enric: aus dem Niederdeutschen. Variante von —> Hendrik, verwandt mit —> Heinrich. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Einfriedung und reich, mächtig. Weitere Form: Endrich. Abkürzungen: Enno, Eno, Rick, Rik.

Enne, Enno: durch und durch norddeutsch. Ursprünglich Kurzformen von Einhard. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Schwertspitze, hart. 14./15. Jh.: Ostfriesische Fürsten trugen diesen Namen, wie etwa Enno Cirksena, der als mächtiger Führer Ostfriesland stärkte.

Enoch. Auch Ennoch: besonders. Aus dem Hebräischen. Bedeutung: der Eingeweihte. 20./21. Jh.: Der Dirigent Enoch zu Guttenberg ist bekannt als Interpret sinfonischer Werke und großer Oratorien. Wer Chöre mag, mag seine Arbeit. Variante: Henoch. Abkürzungen: Ano, Enno, Oker.

Enrico: leicht und luftig. In Italien populär. Verwandt mit —» Heinrich. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Einfriedung und reich, mächtig. 19./20. Jh.: Der Italiener Enrico Caruso war einer der größten Tenöre der Welt. Seine Stimme wurde mit der warmen Macht von Orgeltönen verglichen und noch heute wird von ihm geschwärmt. Caruso verband eine enge künstlerische Freundschaft mit dem Komponisten —> Giacomo Puccini, der viele seiner Werke für ihn schrieb. Außerdem: Enrico Rastelli, erst Luftakrobat, später Jongleur, der rund um die Welt unterwegs war. Wie er mit seinen Bällen umging, sah leicht und mühelos aus - genau das wurde bewundert. Abkürzungen: Enno, Eno, Rick, Ricky, Rico.

Enrique: in Spanien übliche Form von —> Heinrich. Aus dem .Althochdeutschen. Bedeutung: Einfriedung und reich, mächtig. Abkürzungen: Enno, Eno, Rick, Ricky, Rico.

Enzo. Auch Enzio: modern. International. Passt nahezu immer. Kurzformen vom italienischen Enrico, verwandt mit —> Heinrich. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Einfriedung und reich, mächtig. 19./20. Jh.: Enzo Ferrari war nicht nur ein berühmter Rennfahrer, sondern auch Gründer des Rennwagenherstellers Ferrari. Begonnen hatte er als Schlosser.

Ephraim: anspruchsvoll. Ein biblischer Name. Aus dem Hebräischen. Bedeutung: fruchtbar. 4. Jh.: Ephram der Syrer, eine Geistesgröße seiner Zeit, Schriftsteller, Kirchenlehrer, Asket im türkischen Nisbi, wurde wegen seiner Frömmigkeit und Weisheit verehrt. Namenstag: 9. Juni. 18. Jh.: Gotthold Ephraim Lessing war ein Dichter, Denker und Kritiker der Aufklärung sowie Bibliothekar in Wolfenbüttel. Wurde wegen seiner Ironie, seines Witzes, seiner Polemik geliebt, aber auch angefeindet. »Nathan der Weise«, in dem es um Religionstoleranz geht, ist eines seiner bekanntesten Werke. 20. Jh.: Ein bärenstarker Mann aus dem Reich der Fantasie, erfunden von Astrid Lindgren, ist Pippi Langstrumpfs Vater Ephraim. Alte Formen: Ephraem, Ephram. Abkürzungen: Ef, Effe, Eppe, Eppo, Raim.

Erasmus: ein Klassiker. Aus dem Griechischen. Bedeutung: der Liebenswürdige. Vor allem in den Niederlanden und Norwegen bekannt. 4. Jh.: Der Märtyrer Erasmus war Bischof von Antiochia in der heutigen Türkei. Wurde zum Schutzpatron der Seeleute. Namenstag: 2. Juni. 15./16. Jh.: Erasmus —> Desiderius von Rotterdam war ein niederländischer Gelehrter, Humanist, Philologe, Philosoph und Wegbereiter der Reformation. In Frankreich: Erasme; in Italien: Erasmo. Abkürzungen: Asmus, Elmo, Erko, Ermo, Rasmus, Rasso.

Erdmann: schnörkellos, bodenständig. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Erde, Mann. In früheren Jahrhunderten gebräuchlich. 18./19. Jh.: Der Maler Johann Erdmann Hummel hatte Freude an perspektivischer Gestaltung und mythologischen Themen. Abkürzungen: Ebbo, Mano.

Erhard, Erhart. Auch Ehrhard: alte Namen. Fast vergessen. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Ehre, hart. Abkürzungen: Erko, Harko, Hartl.

Erich: vor Jahrzehnten ein Renner, jetzt eher im Abseits. Aus dem Nordischen. Bedeutung: alleiniger, beständiger Herrscher. Vielleicht auch: Mann mit außerordentlichen Kräften. 13. Jh.: Erich, König von Dänemark, genannt »Plovpenning«, erhielt seinen Beinamen, weil er Extrasteuern (Pfennige) eintrieb, um einen Kreuzzug zu finanzieren. 19./20. Jh.: Erich Kästner, Schriftsteller, Drehbuchautor und Kabarettist, wird noch heute verehrt, weil er uns so wunderbare Kinderbücher hinterlassen hat, wie »Das doppelte Lottchen«, —> »Emil und die Detektive« oder »Pünktchen und Anton«. Er ist auch bekannt für seine ausgezeichneten zeitkritischen Gedichte.

Erik. Auch Eric: sehr beliebt. Skandinavische Formen von —> Erich. Aus dem Nordischen. Bedeutung: alleiniger, beständiger Herrscher. In Deutschland längst eingebürgert. 11. Jh.: Erik der Rote, so genannt wegen seiner roten Haarpracht und seines roten Bartes, wurde für drei Jahre aus Island verbannt, da er einen Mord begangen haben soll. Machte sich in dieser Zeit auf die Suche nach einer neuen Heimat. Der Sage nach entdeckte er die Küsten Grönlands und ließ sich dort schließlich mit seinen Gefährten nieder. Weitere Namensformen: Erk, Eriko, Erko, Jerik, Jerk, Jerker, Richie, Rik, Riko.

Erkan: aus dem Türkischen. Bedeutung: Mann und Blut.

Erland: im Norden bekannter als im Süden. Herkunft umstritten. In Schweden ist der Name schon seit Jahrhunderten bekannt. Abkürzungen: Andy, Erl.

Erling: selten. Aus dem Nordischen. Bedeutung: kleiner Fürst. In Schweden: Elling. Abkürzungen: Erl, Lino. Ermenegildo: ausgefallen und damit selten. In Italien bekannter. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: groß, Lohn. Abkürzungen: Ermo, Gil, Gildo.

Ernest: lässig, moderner als der verwandte Name —> Ernst. Vor allem in England und Frankreich gefragt. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Ernst. 20. Jh.: Ernest Hemingway, einer der erfolgreichsten und bekanntesten amerikanischen Schriftsteller. War auch Kriegsberichterstatter, Abenteurer, Großwildjäger und Hochseefischer. Schrieb Klassiker wie »Schnee auf dem Kilimandscharo« und »Der alte Mann und das Meer«. Kosename: Ernie.

Ernesto: munter, leicht. In Italien und Spanien aktuelle, viel beschwingtere Variante von —> Ernst. Hergeleitet aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Ernst. Variante: Ernestino. Abkürzungen: Ernie, Toto.

Erno: unkompliziert. Verwandt mit —> Arno. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Adler. Manche verstehen den Namen auch als Variante von —> Ernst oder —> Ernest.

Ernst: ein alter Name. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Ernst. 18./19. Jh.: Der Astronom und Unternehmer Ernst Abbe beschäftigte sich mit Mathematik, Physik, Philosophie und Sozialpolitik. Entwickelte zusammen mit Carl Zeiss und Otto Schott die Grundlagen moderner Optik. War Mitbegründer der Zeiss-Werke. 19./20. Jh.: Ernst Bloch war ein deutscher Philosoph. Ein Zitat von ihm: »Man muss ins Gelingen verliebt sein, nicht ins Scheitern!«

Erol: aus dem Türkischen. Bedeutung: Sei ein Mann.

Errol, Erroll: im englischsprachigen Raum gebräuchlicher. Bezieht sich auf einen schottischen Familien- oder Ortsnamen. 20. Jh.: Zu seiner Zeit ein großer Star am Hollywood-Himmel: Errol Flynn, Schwärm vieler Frauen.

Erwin: unkompliziert, handfest. Hergeleitet von Herwin. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Heer und Freund. 13./14. Jh.: Der deutsche Baumeister Erwin Steinbach wirkte wesentlich am Bau des Straßburger Münsters mit. Wurde von —> Johann Wolfgang von Goethe in dessen Aufsatz »Von deutscher Baukunst« erwähnt. In England: Irwin, —> Irvin. Abkürzungen: Erry, Win, Winn, Wyn.

Eskild oder Eskil: uralter, nordischer Name, in Dänemark schon immer gebräuchlich. Bedeutung: Gott und Helm. Abkürzungen: Eske, Ilia, Ilj, Kai, Kirk.

Esmond: verwandt mit —> Osmund. Aus dem Germanischen/ Althochdeutschen. Bedeutung: Gott und Schutz. Abkürzungen: Eso, Esse, Mondo, Moni, Monti.

Esra. Auch Ezra: attraktiv und ungewöhnlich. Aus dem Hebräischen. Bedeutung: Hilfe.

Ethan. Auch Etan: schlicht, einfach. Ein biblischer Name. Aus dem Hebräischen. Bedeutung: Stärke. 20./21. Jh.: Ethan Hawke ist ein junger amerikanischer Schauspieler, der auch als Drehbuchautor und Schriftsteller Erfolg hat.

Etzel: unkompliziert. Originell. Ursprünglich Kurzform von Azilo. Bezieht sich auf den Namen —> Attila. Im Nibelungenlied heißt der Hunnenkönig Etzel. 19./20. Jh.: Ein Roman des deutschen Schriftstellers Jakob Wassermann hat den Titel »Etzel Andergast«.

Eugen: traditionell und zeitlos. Aus dem Griechischen. Bedeutung: der Wohlgeborene. 17./18. Jh.: Prinz Eugen von Savoyen schlug als erfolgreicher Feldherr das osmanische Heer vor den Toren Wiens und damit Europas in die Flucht. War auch ein begeisterter Sammler, Kunstmäzen und ein gewiefter Diplomat. 19./20. Jh.: Eugene O'Neill, bedeutender amerikanischer Dramatiker, schrieb mit viel Talent fürs Theater. In England: Eugene; in Frankreich: Eugene; in Griechenland: Evgenios; in Ungarn: Jenö.

Eustach, Eustachius: klassisch. Fern jeden Trends. Aus dem Griechischen. Bedeutung: der Fruchtbare. 1./2. Jh.: Der heilige Eustachius war ein beliebter römischer Heerführer. Er wollte der Legende nach während einer Jagd einen Hirsch erlegen. Als er den Bogen spannte, sah er zwischen dem Geweih ein Kruzifix und hörte die Stimme Jesu. Daraufhin ließ er sich taufen. Namenstag: 20. September. 11. Jh.: Eustach II., Graf von Boulogne, befehligte in der Schlacht bei Hastings einen Teil des normannischen Invasionsheeres, das England zu erobern versuchte. Die Normannen siegten schließlich. 18./19. Jh.: Johann Eustach Graf von Görtz war ein Politiker und Diplomat, der zuerst im Dienst König —> Friedrich des Großen von Preußen stand, später bei seinem Nachfolger Friedrich Wilhelm II. In England: Eustace; in Frankreich: Eustache; in Italien: Eustachio.

Evan: leicht verständlich. Ansprechend. In Dänemark zu Hause. Hergeleitet von —> Johannes. Aus dem Hebräischen. Bedeutung: Gott ist gnädig. In England: Ewen.

Evangelist: anspruchsvoll. Aus dem Griechischen. Bedeutung: eine frohe Botschaft verkünden. Im Griechenland von heute: Evangelos. 17./18. Jh.: Damals war der Name als Zweitname bekannt. 18. Jh.: Johann Evangelist Holzer malte wunderbare, lichte und lebensvolle Fresken im Rokokostil, noch heute in Kirchen wie der in Münsterschwarzbach zu bewundern. Abkürzungen: Evan, Evo.

Evert. Auch Ewert: bodenständig. Im Norden bekannte Variante von —> Eberhard. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Eber und hart.

Eylef, Eylev oder Eylif: nordische Namen. Bedeutung: der ewig Lebende.

Ezzo: wohlklingend. Kurzform von Adolfo, der italienischen Variante von Adolf. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: edel und Wolf.





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