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Ladislaus: ungewöhnlich. Aus dem Slawischen. Bedeutung: Macht, Ruhm. Ungarische, böhmische und polnische Herrscher trugen diesen Namen vom 12. Jh. an. 15./16. Jh.: Ladislaus Sunthaym, Historiker, Genealoge, Geograph und Geistlicher, arbeitete hauptsächlich in Wien, reiste viel, um sowohl in Klöstern als auch in weltlichen Archiven Geschichtsschreibung zu betreiben. Durch die topographischen Details in seinen Werken sind diese eine wichtige Quelle für Österreichs Landeskunde und Wirtschaftsgeschichte, aber auch für Teile Deutschlands. Abkürzungen: Adi, Addi, Klaus, Ladi, Lado.

Lajos: interessant, nicht zu ausgefallen. In Ungarn populär. Verwandt mit Ludwig. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: berühmt und Kampf. Abkürzung: Josch.

Lambert. Auch Lampert: zeitlos. Fern jeden Trends. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Land, glänzend. In Namensregistern taucht dieser Name bereits im 16. Jh. auf. 18./19. Jh.: Lambert Joseph von Babo war ein bedeutender Agronom und Vinologe, der sich vor allem mit Bodenkunde, Ackerbau, Wiesenkultur und natürlich Weinbau beschäftigte. Abkürzungen: Bert, Lambi, Lampi.

Lancelot, Lanzelot: originell, anspruchsvoll. Aus dem Altenglischen. Bezieht sich auf die Sage von König Artus oder Arthur. Darin spielt Lancelot, Held und Ritter der berühmten Tafelrunde, eine wichtige und tragische Rolle. Variante: Lam-bertus. Abkürzungen: Lanz, Lenz, Zeno.

Lando: ansprechender Zweisilber. Ziemlich unbekannt. Passt immer. Kurzform von Namen wie Landerich, Landewin, Landfried. Die Anfangssilbe »Land« stammt aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Land. Eine Figur in der weltberühmten Science-Fiction-Saga »Star Wars« ist Lando Cal-rissian, Administrator der Wolkenstadt auf einem Planeten, der auf der »guten Seite« der Macht steht. Abkürzung: Lano.

Landolin, Landelin: freundlich, eigentlich Kosenamen, hergeleitet von —> Lando. Kurzformen von vergessenen Namen wie Landerich, Landewin, Landfried. Die Anfangssilbe »Land« stammt aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Land. Abkürzungen: Lano, Lino.

Larry: modern, schnörkellos. Kurzform von Laurence. Aus dem Englischen und Lateinischen. Bedeutung: Ortsangabe oder der Lorbeergeschmückte.

Lars: kurz, unkompliziert. Immer aktuell. Ein schwedischer Name. Inzwischen in vielen Ländern bekannt. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: der Lorbeergeschmückte. 6. Jh. v. Chr.: Bei den Etruskern gab es den Namen bereits. So regierte damals ein Lars Porsenna, König von Clusium, der als sehr geschickt galt. 15./16. Jh.: Lars Petersson wurde zum Erzbischof der schwedischen Kirche gewählt, legte ein Papier fj vor, das die Reformation vorbereitete. 20./21. Jh.: Bei Kindern beliebt: Lars, der kleine Eisbär, Hauptfigur aus den Kinderbüchern von Hans de Beer. Seine Abenteuer sind auch in Form von Hörspielkassetten und Filmen äußerst gefragt.

Laslo: ansprechend. International, aber vor allem in Ungarn populär. Passt überall. Verwandt mit —> Ladislaus. Aus dem Slawischen. Bedeutung: Macht, Ruhm. Abkürzung: Lo.

Lasse: Frisch, fröhlich und wahrscheinlich deshalb so beliebt. Im hohen Norden populär. Klingt nach Astrid-Lindgren-Geschichten. Kosename von —> Lars. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: der Lorbeergeschmückte.

Laurens. Auch Laurenz: ein Klassiker. Angenehm und schmückend. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: der Lorbeergeschmückte. 3. Jh.: Der Heilige Laurentius wird heute noch verehrt. Weil alljährlich um seinen Gedenktag der Stern-schnuppenschwarm der Perseiden auftritt, wird diese Himmelserscheinung »Laurentiustränen« genannt. Namenstag: 10. August. 19./20. Jh.: Der Amerikaner Laurens Hammond, Geschäftsmann und Tüftler, erfand die Hammondorgel. Weitere Namensformen: Laurentius, Laurent. In den Niederlanden und Norwegen: Lavrans; in Dänemark: Laurids; in Schweden: Laurits oder Lavranz; in Frankreich: Laurent; in England: Laurence, Lawrence, auch Laurel; in Italien: Lorenzo. Andere Namensformen: Lauritz, Lewerenz, Loris (vor allem in der Schweiz). Abkürzungen: Enz, Lars, Lasse, Laurel, Lauri, Laurie, Lauro, Lenz, Lorry, Renz, Renzo, Rick, Rik.

Laurin: gute Ausstrahlung. Passt immer. 13. Jh.: Der Name bezieht sich auf die Dietrichsage. Daraus ist die Geschichte von König Laurin bekannt, der Zauberkräfte besaß und einen sagenhaften Rosengarten hoch in den Alpen, der in der Dämmerung rot glühen konnte (Alpenglühen). Trotz seiner Kräfte unterlag er im Kampf mit Dietrich von Bern. Abkürzungen: Ino, Laurel, Liu, Rino.

Laurits, Lauritz. Auch Laurids: aus Dänemark. Hergeleitet von —> Laurenz. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: Ortsangabe oder der Lorbeergeschmückte. 19./20. Jh.: Bekannter wurde der Name durch den Roman »Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge« von —> Rainer Maria Rilke.

Lazar, Lasar: ungewohnt und interessant. Verwandt mit dem Namen Lazarus. Aus dem Hebräischen. Bedeutung: dem Gott hilft. Ein biblischer Lazarus: Bruder von Marta und Maria, der von Jesus wieder zum Leben erweckt wurde. Namenstag: 17. Dezember.

Leander, Leandros: liebenswert, angenehm. Aus dem Griechischen. Bedeutung: Mann und Volk. Oft besungen, oft beklagt, zuerst von hellenistischen Dichtern, später von Ovid und anderen: die tragische Liebesgeschichte von Leander und Него, die, durch das Meer getrennt, nicht zueinander-kommen konnten. 20./21. Jh.: Leander Adrian Paes, indischer Tennisspieler, ehemalig Nummer 1 auf der Doppel-Weltrangliste. In Italien: Leandro; in Frankreich: Leandre. Abkürzungen: Andi, Andy, Len, Lenny, Leo.

Leberecht, Lebrecht: altertümlich. Bedeutung: vielleicht lebe richtig. 18./19. Jh.: Der zweite Name des berühmten preußischen Generalfeldmarschalls —> Gebhard Leberecht von Blücher, der wegen seiner draufgängerischen Art den Spitznamen »Marschall Vorwärts« trug. 19./20. Jh.: Der Roman »Leberecht Hühnchen« von Heinrich Seidel macht einfach gute Laune. Leberecht beherrscht die Kunst, aus kleinen Dingen Glück zu ziehen. Wer hätte nicht gerne ein Stück seines Frohsinns? Abkürzungen: Bert, Brecht.

Leif: interessant. International. Aus dem Nordischen. Bedeutung: Erbe. Kosename: Leffe.

Lelio: verspielt, heiter. In Italien bekannt. Aus dem Lateinischen. Hinweis auf ein altrömisches Geschlecht.

Len, Lenn. Auch Lenny: Kurzformen von Namen wie etwa —> Lennard, —> Lennert, —> Leonhard. Aus dem Lateinischen/Althochdeutschen. Bedeutung: der Löwenstarke.

Lennard, Lennart. Auch Lennert: ansprechend. Modernere Variante von —> Leonhard. Aus dem Lateinischen und Althochdeutschen. Bedeutung: der Löwenstarke. 19./20. Jh.: Gustav Lennart Nicolaus Paul Bernadotte, Graf Wisborg, verwandelte die Insel Mainau im Bodensee in ein Blumenparadies. Weitere Schreibweisen: Lenard, Lenhard, Lenert. Abkürzungen: Len, Lenn, Lenny.

Lenz: einprägsam, individuell und schnörkellos. Kurzform f von vielen Namen. Unter anderem von —> Laurenz und —> Lorenz. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: Ortsangabe oder der Lorbeergeschmückte. 19. Jh.: Bekannt durch »Lenz«, ein Novellenfragment von —> Georg Büchner.

Leo. Auch Leon: Spitzenreiter auf der deutschen Namenshitliste. Unkompliziert. Angenehm im Klang. Aus dem Lateinischen und Althochdeutschen. Bedeutung: der Löwenstarke. Ein Papst- und Kaisername. 9./10. Jh.: Der byzantinische Imperator Leo VI., der Weise genannt, hat nicht nur Kriege geführt, sondern soll der Überlieferung nach auch die Philosophie gefördert haben. 8. Jh.: Es heißt, Leo oder Leon von Catania sei wegen seines geradlinigen, glaubwürdigen Lebens zum Bischof bestimmt worden. In Frankreich: Leon; in Italien: Leone; in Russland: Lew, Leonid. Kosenamen: Len, Lenni, Lenny, Lenz.

Leonard: ein Klassiker. Immer modern. Immer beliebt. Verwandt mit —> Leonhard. Aus dem Lateinischen und Althochdeutschen. Bedeutung: der Löwenstarke. 15./16. Jh.: Der Italiener Leonardo da Vinci, Maler, Bildhauer, Architekt, Musiker und Wissenschaftler, war ein Universalgenie, wird seit Jahrhunderten bewundert. 19. Jh.: der französische Mathematiker Emile Leonard Mathieu entdeckte die Differenzial-gleichungen, die nach ihm benannt wurden. 20. Jh.: Der Amerikaner Leonard Bernstein, hochgelobter Dirigent, Komponist, Pianist, hat Musikgeschichte geschrieben. Komponierte unter anderem die Musik zur »West Side Story«, ein Musical, das auch verfilmt wurde. 20./21. Jh.: Leonard Cohen, kanadischer Schriftsteller, vor allem jedoch als Folksänger und Songwriter bekannt. In Italien: Leonardo, Lenardo; in Frankreich: Leonard; in Schweden auch Linnart. Abkürzungen: Len, Lenni, Lenny, Lenz, Leo.

Leonhard, Leonhart: zeitlos. Aus dem Lateinischen und Althochdeutschen. Bedeutung: der Löwenstarke. 18. Jh.: Leonhard Euler, Mathematiker, schuf elementare Grundlagen. Sein Wirken ging weit über die Mathematik hinaus. Weitere Form: Leonidas. Abkürzungen: Hard, Hardy, Hartl, Len, Lenny, Lenz, Leo, Leon.

Leonid: wohlklingend, ansprechend. In Russland populär. Aus dem Griechischen. Bedeutung: Löwe. Abkürzungen: Leo, Lev, Lew.

Leopold: ein Klassiker. Passt überall. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Volk, kühn. Beliebter Königs- und Fürstenname. 17./18. Jh.: Leopold von Anhalt Kothen, Kunstkenner und Musikfreund, holte -» Johann Sebastian Bach an den Köthener Hof. Blieb ihm lebenslang freundschaftlich verbunden. 18./19. Jh.: Leopold von Ranke, Historiker, Wissenschaftler und Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Kümmerte sich um die Weltgeschichte. Wird als Begründer moderner Geschichtswissenschaft gesehen. Alte Namensform: Luitpold. In Frankreich: Leopold; in Italien: Leopoldo. Abkürzungen: Len, Lenz, Leo, Leon, Poidl, Pol, Polde, Poldi, Poldo, Polle, Polio.

Lester: lässig, international. Aus dem englischen Sprachraum. Ursprünglich ein Familienname. In alten Königsdramen stößt man auf diesen Namen. Abkürzung: Les.

Levent: aus dem Türkischen. Bedeutung: junger Held.

Levi: ein biblischer Name. Aus dem Hebräischen. Bedeutung: zugetan. 19./20. Jh.: Levi Strauss, in Deutschland geborener amerikanischer Unternehmer, gilt als Erfinder der Blue Jeans. In Zeiten des Goldrausches kam ihm die Idee, für die zahlreichen Abenteurer strapazierfähige Hosen zu produzieren.

Levin. Auch Lewin: bei vielen beliebt. Aus dem Niederdeutschen. Abgeleitet von dem in Vergessenheit geratenen Namen Liebwin. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: lieb und Freund. 19. Jh.: Ein erfolgreicher, einst gefragter Literat war Levin Schücking. Abkürzungen: Levi, Vin, Win.

Lew. Auch Lev: in Russland gebräuchlich, verwandt mit —> Leo. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: der Löwe. 19./ 20. Jh.: Der Schriftsteller Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi wurde im deutschsprachigen Raum meist Leo genannt. Wichtigste Werke: »Krieg und Frieden« und »Anna Karenina«.

Lewis: vor allem in England zu Hause. Variante von —> Ludwig. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: berühmt und Kampf. Abkürzungen: Lev, Lew, Lou, Louie.

Lewold oder Levold: aus dem Niederdeutschen, zurückzuführen auf den Namen Liebhard. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: lieb, hart. Abkürzungen: Lu, Olli, Olly.

Lex: unkompliziert. International. Hergeleitet von —> Alexander. Aus dem Griechischen. Bedeutung: schützen und Mann. 20. Jh.: Der amerikanische Schauspieler Lex Barker wurde durch seine Rolle als »Tarzan« bekannt. Später spielte er vor allem in deutschen Filmen mit. War besonders als Old Shat-terhand in den Karl-May-Verfilmungen beliebt.

Liam: ziemlich beliebt. Neueren Datums. Kurzform von —> William und —> Wilhelm. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Wille und Helm.

Liborius: aus dem Lateinischen mit unklarer Bedeutung. 4. Jh.: Liborius, Bischof von Le Mans, ließ Gotteshäuser erbauen. Außerdem soll er Notleidenden geholfen und Wunderheilungen vollbracht haben. Namenstag: 23. Juli. 16./ 17. Jh.: Liborius Wagner, Sohn protestantischer Eltern, arbeitete als katholischer Priester in Würzburg - in Zeiten des Dreißigjährigen Krieges keine leichte Aufgabe. Namenstag: 9. Dezember. Abkürzung: Boris.

Linnert: vor allem in Schweden üblich. Verwandt mit —> Lennart. Aus dem Lateinischen und Althochdeutschen. Bedeutung: der Löwenstarke.

Lino: angenehm. In Italien und Kroatien häufiger. Vielleicht eine Kurzform von Lionardo, verwandt mit —> Leonard. Aus dem Lateinischen und Althochdeutschen. Bedeutung: der Löwenstarke. Oder mit anderen Namen mit der Silbe »lino«, wie etwa —> Angelino. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: Engel.

Linus: schnörkellos, einfach in der Schreibweise. Gut zu merken. Passt immer und ist wohl deshalb so beliebt. Herkunft unklar. Vielleicht Kurzform von Namen wie etwa Paulinus. 1. Jh.: Der Heilige Linus war Nachfolger von Petrus, Bischof von Rom. Namenstag: 23. September. 20. Jh.: Eine Figur der »Peanuts« aus dem weltweit erfolgreichen Comic von Charles M. Schulz heißt Linus - der mit der Schmusedecke. Kosenamen: Linn, Lino.

Lion: aus der Kurzform von —> Lionel entstanden. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: kleiner Löwe. 19./20. Jh.: Der erfolgreiche Schriftsteller Lion Feuchtwanger, vor den Nationalsozialisten erst nach Frankreich, dann in die USA geflohen, war einer der bekanntesten Namensträger.

Lionel, Lyonel: edel und anspruchsvoll. International. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: kleiner Löwe. 19./20. Jh.: Der deutsch-amerikanische Karikaturist und Maler Lyonel Feininger war eng dem Bauhausstil verbunden. Kosename in Italien: Lionello. Abkürzungen: Lenz, Linn, Lino.

Livius: klassisch. Aus dem Lateinischen. Abgeleitet von einem Familiennamen. 3. Jh. v. Chr.: Der Dichter Livius Andronicus übersetzte die Odyssee. Es heißt, dass erst mit ihm die lateinische Literatur begänne. In Italien: Livio. Abkürzungen: Fiu, Fius, Lif, Liv, Lui, Vio.

Lloyd: exklusiv. Aus dem Englischen und Walisischen. Bedeutung: grau. 20./21. Jh.: Andrew Lloyd Webber ist ein englischer Komponist und Produzent. Komponierte Musicals wie »Cats«, »Phantom of the Opera« oder »Starlight Express« - allesamt Dauerbrenner auf den Theaterbühnen. Lois: unkompliziert und lässig. Kurzform von —> Louis —> Ludwig. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: berühmt und Kampf.

Lorenz, Lorenzo: zeitlos, angenehm. Zuerst in Italien beliebt. Verwandt mit —> Laurenz. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: Ortsangabe oder der Lorbeergeschmückte. 14./15. Jh.: Der mächtige, begabte und hochgebildete Lorenzo de Medici aus Florenz, »il Magnifico« genannt, war ein kluger Politiker, der die Machtverhältnisse in Italien geschickt ausbalancierte, dazu ein großzügiger, engagierter Förderer der Künste. 19. Jh.: Lorenz von Stein, Staatsrechtler, Nationalökonom und Soziologe. Ihm haben wir den Begriff »Klassenkampf« zu verdanken. In Dänemark: Lorens. Abkürzungen: Laurel, Lenz, Renz, Renzo, Rienzo.

Loris: angenehm und modern. Aus Italien. Vielleicht verwandt mit —> Lorenz. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: der Lorbeergeschmückte.

Lothar: heute im Abseits. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: berühmt, Heer. Früher in Deutschland verbreitet. 9. Jh.: Lothar I. kämpfte mit seinem Halbbruder —> Karl um die Kaiserkrone. Der Papst mischte bei diesen Machtspielen ordentlich mit. 11./12. Jh.: Lothar von Süpplingenburg wurde   überraschend zum König gewählt, später zum Kaiser. Ob er wollte oder nicht - er musste um seine Macht kämpfen, obwohl er sich nach Frieden sehnte. Wurde später als Friedenskönig bezeichnet. 20./21. Jh.: Lothar Matthäus, ehemaliger deutscher Fußballstar und Nationalspieler, heute Trainer und Kommentator, der es immer wieder aufs Neue versteht, sich selbst ins Rampenlicht zu bringen. Abkürzung: Lutz. Louis: hochaktuell. Ein Hit. Verwandt mit —» Ludwig. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: berühmt und Kampf. 18./19. Jh.: Ein besonders schöner Louis unter den vielen gleichnamigen Prinzen und Königen, strahlend und begabt: Preußenprinz Louis Ferdinand, ein General, der musikalisch und politisch engagiert war. Bestärkte Königin Luise darin, Napoleon entgegenzutreten. Dann: Louis Bonaparte, Bruder von Kaiser Napoleon 1., wurde von ihm als König nach Holland geschickt. Sein Sohn Charles Louis Napoleon regierte später als Kaiser Napoleon III. Kosenamen: Lois, Lou, Louison, Lulu.

Lovis, Lowis: im Niederdeutschen bekannte Form von —> Ludwig. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: berühmt und Kampf. Berühmt im 19./20. Jh.: Der deutsche Maler Lovis Corinth, Vertreter des Impressionismus. In seinen Spätwerken vermischen sich Impressionismus und Expressionismus.

Lowik: kernig, gleichzeitig ansprechend. Gut verständlich. Aus den Niederlanden. Verwandt mit —» Ludwig. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: berühmt und Kampf. Variante: Lodewik. Abkürzungen: Lo, Lou, Wik, Wiko. Luc: in Frankreich aktuell. Hergeleitet von —> Lukas. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: der Lucanier oder bei Tagesanbruch geboren. 20. Jh.: Der französische Regisseur Jean-Luc Godard hat Filmgeschichte gemacht.

Luca. Auch Luka: äußerst beliebt. Die italienische Variante von —> Lukas. Auch als weiblicher Name bekannt. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: der Lucanier oder bei Tagesanbruch geboren. 15./16. Jh.: Luca Pacioli, Franziskaner, Mathematiker und berühmter Professor, war mit Leonardo da Vinci befreundet. Abkürzungen: Lu, Lui.

Lucas, Lukas: ein Hit. Ein biblischer Name. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: der Lucanier oder bei Tagesanbruch geboren. Das dritte Buch des Neuen Testaments wird Lukas zugeschrieben. Namenstag: 18. Oktober. 15./16. Jh.: Lukas Cranach der Ältere, berühmter Maler der Renaissance, befreundet mit den Reformatoren —> Philipp Melanchthon und —> Martin Luther, schuf mit seinen Helfern mehr als 5000 Gemälde. Lukas Cranach der Jüngere, Sohn des Älteren, wurde ein gefragter Portraitist der Renaissance. In Irland: Lucan. Abkürzungen: Luc, Luck, Lucky, Lui.

Lucian, Luzian: ein Klassiker. Immer im Gespräch, immer passend. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: der Lucanier oder bei Tagesanbruch geboren. Variante: Lucianus. 20./ 21. Jh.: Lucian Freud ist nicht nur ein berühmter Maler, sondern auch der Enkel des Psychoanalytikers Sigmund Freud. Abkürzungen: Ian, Jan, Luc, Luck, Lucky.

Luciano. Auch Lucio, Luzio: international, vor allem in südlichen Ländern beliebt. Italienische Form von —> Lucian. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: der Lucanier oder bei Tagesanbruch geboren. 20./21. Jh.: Der italienische Tenor Luciano Pavarotti wurde weltweit gefeiert und verehrt. \

Lucius, Luzius. Auch Luzio: zeitlos, fern jeder Mode. Aus dem Lateinischen. Bedeutung: der Lucanier oder bei Tagesanbruch geboren. Auch bei den alten Römern bekannt. 2. Jh. v. Chr.: Lucius Acilius war ein berühmter Rechtsgelehrter. Etwa gleichzeitig wollte Lucius Cornelius Sulla das römische Reich stärken, erreichte mit seinen autoritären Versuchen jedoch das Gegenteil. 5.16. Jh.: Einst war Lucius von Chur als Missionar in der Schweiz unterwegs. Der Legende nach soll er einen wilden Bären bezwungen haben. Namenstag: 3. Dezember. In Frankreich: Lucien. Abkürzungen: Cio, Ian, Jan, Luc, Luck, Lucky, Zio.

Ludger. Auch Luitger, Luidger: traditionell, nicht im Mainstream. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: Volk, Speer. In Friesland: Lutjer, Lüder, Lüer, Lübbers, Lübbert, Lübbo, Lübe, Lüdeke, Luideke, Lükko oder Lüko. Abkürzungen: Gerry, Lu, Luck, Ludo, Lugge, Lutz.

Ludo: entstanden als Kurzform von Namen wie etwa Ludbert, Ludolf, Ludwin.

Ludwig: zeitlos. Lange uninteressant, jetzt wieder aktueller. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: berühmt und Kampf. 17./18. Jh.: Ludwig XIV., König von Frankreich, Vertreter des Absolutismus, fasste seinen immensen Machtanspruch in einem Satz zusammen: »L'Etat, c'est moi!« (»Der Staat bin ich!«) Kümmerte sich nicht ausschließlich um sich selbst, sondern förderte auch die Wissenschaft, die Künste, die Verwaltung. Brachte die französische Kultur zur Blüte. 18./19. Jh.: Ludwig van Beethovens musikalisches Talent zeigte sich früh. Er bekam eine gründliche Ausbildung, wurde Komponist und ging später nach Wien. Seine Musik galt als eigenwillig, ungewöhnlich und genial. Die Tragik seines Lebens: Er wurde schwerhörig. Dann: Ludwig Tieck, Dichter, Schriftsteller und Übersetzer. Förderte die Romantik. Wurde in einer späteren Schaffensperiode Realist und schrieb viele Novellen. In Schweden: Ludvig; in Italien: Lodovico, Lodowico, Ludovico; in Osteuropa: Ludvik, Ludwik. Abkürzungen: Lois, Louis, Lu, Luck, Ludo, Lugge, Luggi, Luik, Lutz, Vico, Wiek, Wicke, Wickl, Wigg, Wiggerl.

Luigi: eingängig, fröhlich und munter. Vor allem in Italien präsent. Verwandt mit —> Ludwig. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: berühmt und Kampf. 18. Jh.: Luigi Gal-vani aus Bologna war ein berühmter Arzt, Anatom und Biophysiker, der wichtige Erfindungen machte und die Grundlagen der Elektrizität erforschte. 20./21. Jh.: Luigi Colani gab Motorrädern, Flugzeugen, Möbeln und Brillen als Designer eine neue Form. Variante des Namens: Luggi.

Luis, Luiz: besonders in Spanien und Portugal populäre Formen von —> Ludwig, längst auch in Deutschland ein Hit. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: berühmt und Kampf. —> Louis.

Lutz: beliebte Kurzform von -» Ludwig. Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: berühmt und Kampf.

Lysander: elegant, anspruchsvoll und romantisch. Aus dem Griechischen. Bedeutung: der Freigelassene. 4./5. Jh. v. Chr.: Der Staatsmann und Feldherr Lysander aus Sparta verhandelte geschickt mit den Persern und sorgte so einigermaßen für Ruhe. 16./17. Jh.: In —> William Shakespeares »Ein Sommernachtstraum« spielt ein verliebter Lysander eine entscheidende Rolle und muss um seine Geliebte kämpfen. In Italien: Lisandro. Abkürzungen: Lyo, Sander, Sandro.




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